Variantenvielfalt bei Stecksystemen und die Auswirkungen auf das Bordnetz

„Ethernet ist der Megatrend im Bordnetz und hier drängen sich mehrere Lieferanten auf, die ihr eigenes Stecksystem entwickeln, was eine höhere Variantenvielfalt erwarten lässt“

Im Rahmen der „yourmdexpertise“ Interview-Reihe sprechen wir mit Experten aus dem Hause MD ELEKTRONIK über aktuelle und zukünftige Schwerpunkt-Themen in der Automobilbranche.

In dieser Ausgabe unseres TechTalk haben wir Tobias, Application Engineer im International Sales Team bei MD getroffen und mit ihm über seinen Job bei MD, die Entwicklungen im Bordnetzbereich, die Abkehr von alten Standards, steigende Variantenvielfalt und die daraus resultierenden Anforderungen an Konfektionäre wie MD ELEKTRONIK gesprochen.

Tobias Hartl, Application Engineer im International Sales Team bei MD ELEKTRONIK

Tobias, erzähl mir bitte etwas über Dich. Was reizt Dich am meisten an Deinem Job?

Ich bin Tobias, 37 Jahre alt und verheiratet. Ich bin nun seit 2019 bei MD. Hier bin ich als Application Engineer im Vertriebsteam für internationale Kunden tätig. Zu meinem Kundenkreis zählen unter anderem die Volvo Gruppe, französische OEMs, Nutzfahrzeughersteller wie DAF und Start Ups wie Fisker. Die Zuständigkeiten erweitern sich natürlich durch das stetige Wachstum des Unternehmens. Wir arbeiten als Team daran, den Kunden bestmöglich zu unterstützen und neue Fahrzeugmodelle zu akquirieren, vor allem in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Key Account Managern. Hier gilt es, die Bedarfe des Kunden herauszufinden und zu verstehen. Außerdem stehen wir täglich im engen Austausch mit unseren Kunden, um schnellstmöglich die kommenden Trends zu erfahren.

Die Betreuung von internationalen Kunden und der Umgang mit Zukunftstechnologien machen die Tätigkeit für mich so reizvoll. Privat spiele ich in meiner Freizeit gerne Fußball und Tischtennis.

Wie wird sich Deiner Meinung nach die Anzahl der Leitungen im Bordnetz der Zukunft entwickeln?

Generell wird sich der Bedarf von Datenleitungen im Bordnetz des Fahrzeugs erhöhen. Vergleicht man die Bedarfe aus der Vergangenheit, steigen diese rapide an. Hintergrund sind neue Applikationen wie Lidar bzw. Radar und die zunehmende Anzahl von Kameras, um hier nur ein paar Beispiele zu nennen. Gleichzeitig erhöhen sich auch die Datenübertragungsraten der Applikationen, da unter anderem mehr Informationen und höhere Auflösungen der Kameras benötigt werden.

Die Anzahl der möglichen unterschiedlichen Systeme erhöht sich, weil der Einsatz von älteren Übertragungsmöglichkeiten wie HSD noch innehält, aber auch schon neue Technologien wie H-MTD benötigt werden. Durch den Einsatz von mehreren Steckergenerationen taucht auch der Bedarf von sogenannten Mischverbauten auf. Das heißt, das auf jeweils einer Seite der entsprechenden Leitung eine andere Technologie benötigt wird.

Wo liegen die Herausforderungen für das Bordnetz der Zukunft?

Gerade Ethernet ist der Megatrend und hier drängen sich mehrere Lieferanten auf, die ihr eigenes Stecksystem entwickeln, was eine höhere Variantenvielfalt erwarten lässt. Der Standard, den es früher bei FAKRA gab, gibt es heutzutage nicht mehr.

Die Anzahl der Mischverbauten wird daher in Zukunft steigen. Die Anpassung der Steuergeräte mit den entsprechenden Anschlüssen ist eine langwierige Geschichte und auch sehr kostenintensiv. Da ist die Anpassung des Maschinenparks, die ein Konfektionär wie MD vornehmen muss, weitaus günstiger und auch zeitlich attraktiver für den Kunden.

MD ist hier als unabhängiger Konfektionär der verschiedenen Systeme unterschiedlicher Lieferanten in einer guten Marktposition. Auch die Entwicklung und Herstellung eigener Produktionsanlagen kommt bei den Kunden sehr gut an und unterstreicht die Flexibilität und Unabhängigkeit. So können auch entsprechende Kundenwünsche wie etwa sehr kurze Leitungslängen und die entsprechende Variantenvielfalt bedient werden. 

Was tut MD, um den künftigen Herausforderungen gerecht zu werden?

Die Flexibilität als unabhängiger Konfektionär ein großer Vorteil am Markt. Man ist eben nicht beschränkt in der Verarbeitung eines bestimmtem Stecksystems oder von einem bestimmten Lieferanten. Dabei wird darauf geachtet, die Verarbeitung unterschiedlicher Stecksysteme so automatisiert wie nötig und so flexibel wie möglich zu gestalten. MD entwickelt dazu zum Teil eigene Produktionsanlagen, auch, um die Unabhängigkeit in diesem Bereich zu unterstreichen.

Daneben wird laufend daran gearbeitet, die Effizienz zu steigern, um auch den sich stetig ändernden Kundenanforderungen gerecht zu werden. Vor allem auch der Ausbau der Produktionskapazitäten an manchen Standorten ist wichtig und stellt die Weichen für die Zukunft. MD betrachtet die Herausforderungen aus mehreren Blickwinkeln und ist für die Zukunft breit aufgestellt.

Tobias, vielen Dank für das super interessante Gespräch!

Flexibilität gepaart mit einem hohen Automatisierungsgrad garantiert Zukunftssicherheit

Neue Applikationen, höhere Datenübertragungsraten und eine steigende Variantenvielfalt bei Stecksystemen prägen die Bordnetze der Zukunft. Unabhänige Konfektionäre wie MD können hier flexibel z.B. auf die immer größere Zahl an Mischverbauten und andere Herausforderungen reagieren. Die verlangten Produktionskapazitäten werden durch die Schaffung eines, für die Aufgabe nötigen Automatisierungsgrades garantiert.

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Tobias Hartl

Tobias Hartl ist Teil des Application Engineering Teams im internationalen Vertriebsteam bei MD. Seine Ziele sind bestehende Kunden weiter zu entwickeln und den Engineering Kontakt zu den OEMs bzw. Tier 1 Kunden zu verstärken. Aber auch neue OEMs und Start Ups mit gutem Support zu binden und mit diesen gemeinsam zu wachsen.

Mittlerweile arbeitet Tobias seit über vier Jahren bei MD und wird aufgrund seiner Expertise im Umgang mit Kunden und externen Partnern künftig das Technische Produkt Management im Bereich Multi Core Cables verstärken. Vor seiner Zeit bei MD konnte er 6 Jahre lang wertvolle Erfahrung im Bereich Mobile Media Headunits sammeln, die er bei seiner täglichen Arbeit erfolgreich einbringen kann.

Besonders motivierend ist für Tobias der Kontakt zu globalen Kunden und die Implementierung neuer Technologien in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team.