Autonomes Fahren – Wie wird der Status quo im Jahr 2030 aussehen?

Interview mit Klaus Bramhofer über sein persönliches Szenario für das autonome Fahren im Jahr 2030.

Interview mit Klaus Bramhofer über sein persönliches Szenario für das autonome Fahren im Jahr 2030.

Autonomes Fahren: Wenn der Fahrer zum Passagier wird. So soll der Straßenverkehr der nahen Zukunft aussehen. Fahrassistenz- und Sicherheitsfunktionen sollen grundlegende Aufgaben beim Fahren schrittweise automatisieren. Hierfür muss das Fahrzeug die Umgebung immer genauestens im Blick haben – und das in Echtzeit. Sensorik-Applikationen wie Kameras, Radar oder Lidar spielen hierbei eine zentrale Rolle. Die Anbindung derartiger Geräte an das Bordnetz hat große Auswirkungen auf die Netzwerkarchitektur von Fahrzeugen. Datenübertragungslösungen mit geringer Latenz und perfekter Schirmung sind hierbei von enorm wichtiger Bedeutung. Und genau hier liegt die Kompetenz von MD.

Tech Talk ist eine Interviewreihe, die Sie mit einigen inspirierenden Persönlichkeiten innerhalb und außerhalb von MD und der Welt der Technologie, der Innovation und darüber hinaus bekannt macht.

In dieser Ausgabe von Tech Talk haben wir Klaus Bramhofer getroffen. Wir sprechen über seine Arbeit als Leiter des Technischen Produktmanagements bei MD, sein persönliches Szenario für das autonome Fahren im Jahr 2030, die Auswirkungen auf das Bordnetz und darüber, was MD tut, um sich darauf vorzubereiten.

Klaus, erzählen Sie uns ein wenig über sich persönlich und Ihre Rolle im Unternehmen:

Klaus: Hallo, ich heiße Klaus, bin 44 Jahre alt, glücklich verheiratet und Vater von 3 Kindern. Ich arbeite seit 2008 bei MD und bin für das technische Produktmanagement, elektronische Produkte und unser neues Stecksystem C-KLIC verantwortlich. Privat mache ich gerne Musik und betätige mich als Fußballtrainer.

Was ist Ihr persönliches Szenario für das autonome Fahren im Jahr 2030? Wie wird sich die Situation darstellen?

Klaus: Ich persönlich bin der Ansicht, dass bereits im Jahr 2030 die ersten Fahrzeuge vollständig autonom fahren werden. Es bleiben jetzt also noch 7 Jahre, um die nötigen gesetzlichen Regelungen zu schaffen. Aus technischer Sicht sollte die Implementierung kein Problem darstellen. Schließlich fahren weltweit bereits Fahrzeuge autonom.

Wie wirkt sich diese Entwicklung auf den Fahrzeuginnenraum aus?

Klaus: Aktuelle Konzeptstudien von OEMs zeigen, dass der Fahrzeuginnenraum auf jeden Fall komfortabler wird. Der Trend geht wahrscheinlich in Richtung Wohnzimmer oder Büro, natürlich mit der nötigen Infrastruktur, was Infotainment und Konnektivität angeht. Für die Fahrzeuginsassen wird das Verkehrsgeschehen zunehmend in den Hintergrund treten.

Welche Änderungen werden sich dadurch beim Bordnetz ergeben?

Klaus: Derzeit werden neue Architekturen wie die Zonenarchitektur diskutiert, die kürzere Übertragungsstrecken und somit die nötigen Anbindungen ermöglichen würden. Allerdings muss die für eine bestimmte Zone zuständige Steuereinheit dann auch erheblich mehr Rechenleistung zur Verfügung stellen, um mehr Anwendungen bedienen und verarbeiten zu können.

Somit müssen große Datenmengen zwischen den einzelnen Zonen ausgetauscht werden, was zu höheren Anforderungen an Übertragungslinks führt, bei denen bisher kupferbasierte Lösungen vorherrschen. Die neuesten Übertragungssysteme sind auf 25 Gbit/s oder 15 GHz begrenzt. Irgendwann wird man aber sicherlich über neue Systeme nachdenken müssen, um die ständig steigenden Datenraten übertragen zu können. Optische Datenübertragung wird zweifelsohne wieder mehr in den Blickpunkt rücken.

Das autonome Fahren erfordert auch immer mehr Sensorik (Lidar, Radar, Kamera usw.), um die Umgebung optimal zu erfassen und auch mit ihr zu kommunizieren. Somit werden auch mehr Kabel und Steckbauteile benötigt.

Was tut MD, um darauf vorbereitet zu sein?

Klaus: Zum einen treibt MD die Automatisierung bei der Herstellung seiner Produkte und Kabelbäume voran. Nur mit einem hohen Automatisierungsgrad können die ständig steigenden Qualitätsanforderungen erfüllt bzw. umgesetzt werden. Daher hat MD vor einigen Jahren entschieden, Fertigungsmaschinen und -anlagen selbst zu entwickeln und zu bauen, um unabhängiger vom Markt agieren zu können.

Zum anderen arbeitet MD auch daran, die Fertigungskapazität zu erhöhen, indem neue Produktionswerke errichtet und vorhandene Werke erweitert werden, um die in Zukunft steigende Nachfrage nach konfektionierten Leitungen bedienen zu können.

Ein weiterer Baustein in der Zukunft wird die Entwicklung unserer eigenen Steckbauteile sein, um unser Know-how in der Montage auszubauen und gleichzeitig die erwarteten Marktvolumina bedienen zu können.

Vielen Dank für dieses sehr interessante Interview, Klaus!

MD ist führend bei Datenübertragungslösungen für das autonome Fahren

Klaus Bramhofer ist Leiter des Technischen Produktmanagements bei MD. Seine Mission ist es, MD als Lieferanten und Entwicklungspartner für Steckkomponenten im Automobilsektor aufzubauen. Mehr als 9 Jahre Branchenerfahrung machen ihn zu einem Experten auf diesem Gebiet. Nach seinem Einstieg als Application Engineer hat er in seiner Position als Manager Development Sensor Cables eine Entwicklungsabteilung aufgebaut und geführt. Neben dem engen Kontakt zu Kunden und dem Arbeiten in einem globalen Team schätzt er die damit einhergehenden interkulturellen Erfahrungen an seinem Job ganz besonders.

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Klaus Bramhofer

Klaus Bramhofer ist Leiter des Technischen Produktmanagements bei MD. Seine Mission ist es, MD als Lieferanten und Entwicklungspartner für Steckkomponenten im Automobilsektor aufzubauen. Mehr als 9 Jahre Branchenerfahrung machen ihn zu einem Experten auf diesem Gebiet. Nach seinem Einstieg als Application Engineer hat er in seiner Position als Manager Development Sensor Cables eine Entwicklungsabteilung aufgebaut und geführt. Neben dem engen Kontakt zu Kunden und dem Arbeiten in einem globalen Team schätzt er die damit einhergehenden interkulturellen Erfahrungen an seinem Job ganz besonders.