Automobilindustrie ohne Unterbrechungen – Realität oder Fiktion?

Die Nachwirkungen der Coronakrise haben gezeigt: Lieferketten sind empfindlich und können reißen. So geschehen, als die Nachfrage nach dem ersten „Corona-Schock“ sprunghaft anstieg und die globalen Lieferketten bis zum Zerreißen strapazierte. Seitdem gilt die Versorgungssicherheit als kritischer Faktor, der über Erfolg oder Misserfolg eines Marktteilnehmers entscheiden kann. Versorgungsunterbrechungen verursachen je nach Kurzfristigkeit ihres Auftretens hohe Zusatzkosten für die Aufrechterhaltung kontinuierlicher Lieferketten sowohl auf Kunden- als auch auf der Lieferantenseite. Darüber hinaus können durch eiliges Nachproduzieren oder dem Einsatz von Alternativen Qualitätseinbußen auftreten, die möglicherweise weitreichende Folgekosten generieren. Im Rahmen dieses Beitrages soll daher der Frage nachgegangen werden, ob durch MD ELEKTRONIK Unterbrechungen in der Lieferkette durch systematische Planungsansätze verhindert werden können oder ob es sich hierbei um reine Fiktion handelt.

Wie kommt es zu Versorgungslücken in der Supply Chain?

Versorgungsengpässe können durch externe Unternehmenseinflüsse wie sprunghafte, ungeplante Kundennachfrage, Logistikprobleme, Rohstoffengpässe, Produktionsausfälle von Lieferanten aber auch durch unvorhersehbare Ereignisse wie höhere Gewalt (Force Majeure) oder Streiks verursacht werden. Zumeist ist es schwer, diese Ausfallrisiken rechtzeitig vorherzusehen und infolgedessen deren Effekte in der globalisierten und weitverzweigten Lieferkette oftmals unvermeidbar. In Europa wirken sich zudem der demografische Wandel und der daraus resultierende Fachkräftemangel, Änderungen in den gesetzlichen Vorschriften zu Umweltschutz, Sicherheit und Emissionsregelungen sowie technologische Trends in der Branche aus. Das mikroökonomische Umfeld wird darüber hinaus kontinuierlich durch das Marktverhalten von Kunden, Wettbewerbern und Lieferanten stetig beeinflusst. Auch unternehmensinterne Faktoren können Versorgungsengpässe zur Folge haben. Ursachen hierfür sind möglicherweise eine unzureichende kurz-, mittel- und langfristige Planung, eine mangelnde Anpassungsfähigkeit der eigenen Lieferkette sowie eine unangemessene Lieferantenauswahl, die zu Qualitätsproblemen, Insolvenzen oder Monopolstellungen führen kann. Diese aufgezeigten Einflussgrößen können Versorgungslücken zur Folge haben, daher ist eine systematische Absicherungsstrategie ein wesentlicher Erfolgsfaktor in der volatilen Automobilbranche.

Wie MD ELEKTRONIK mit zukunftsorientierter und systematisierter Planung die Supply Chain sichert

MD verfolgt eine vorausschauende und systematische Unternehmensplanung, um Risiken in der Supply Chain sowohl für das Unternehmen, als auch für Kunden zu minimieren. Dazu gehören die Entwicklung strategischer Ansätze zur Vermeidung von Lieferengpässen und eine Absicherungsstrategie, die auf zwei Säulen basiert: Transparenz durch detaillierte Marktanalyse und -planung sowie die Flexibilisierung des eigenen Servicelevels im Kurzfristbereich. Dieser Ansatz ermöglicht es, mittel- und langfristige Unternehmensentscheidungen auf der Basis solider Planungsdaten zu treffen, die risikoarm, zeitnah, verlässlich und transparent sind. Zudem ist es möglich, durch geschaffene Wettbewerbsvorteile kurzfristig auf Ereignisse in der Supply Chain zu reagieren.

Um diese Daten zu generieren, analysiert MD kontinuierlich Markt- und Kundeninformationen aus zahlreichen Primär- und Sekundärquellen. Im Mittelpunkt dieser Analysen stehen dabei das Bordnetz der Zukunft. Um die Herausforderungen von morgen richtig einschätzen zu können, ist ein tiefes Verständnis aktueller und zukünftiger Anforderungen nötig, um strategische Entscheidungen für die Produktentwicklung abzuleiten und die Weiterentwicklung von Technologien voranzutreiben. Dabei werden auch aktuelle Megatrends wie autonomes Fahren, Zonenarchitektur und Software-Defined-Car stetig verfolgt.

Wissensmanagement ist für MD ELEKTRONIK ein Schlüsselelement zur Sicherung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit. Die Informationen zur Markt- und Bordnetzentwicklung werden systematisch und interdisziplinär gesammelt. Dazu gehören kontinuierliche Markt- und Branchenanalysen, die Auswertung von Studien sowie die Teilnahme an Kongressen, Messen und Gremien. Ein kontinuierlicher technischer Austausch mit Kunden, Kooperationspartnern und Lieferanten ist ebenfalls ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Eine zentrale Rolle spielt die Bordnetzanalyse, die sowohl vom Application Engineering als auch vom technischen Produktmanagement durchgeführt wird. Hier werden aktuelle und zukünftige Bordnetzarchitekturen von Bestands- und Zielkunden hinsichtlich technologischer Entwicklungen und Produktplatzierungsmöglichkeiten bewertet. Diese Informationen fließen in die mittel- und langfristige Planung ein und ermöglichen MD fundierte Unternehmensentscheidungen durch global etablierte, zentral gesteuerte Regelkreise. So können Potenziale für die Produktentwicklung frühzeitig erkannt und zukünftige Produktentwicklungsprojekte effizient priorisiert werden. Aus der gewonnenen Transparenz kann MD strategische Planungen für das Innovationsmanagement, die Produktentwicklung, die Maschinen- und Anlagenentwicklung im eigenen Maschinenbau sowie den Vertrieb ableiten. Durch diesen strategischen Ansatz ist für MD ELEKTRONIK eine Sicherung der Lieferketten in einer langfristigen Perspektive realistisch umsetzbar.

Im Weiteren geht es im Rahmen der kurz- und mittelfristigen Planungszyklen (Feinplanung und 24 Monatsplanung) darum, Ressourcen wie Rohmaterialien, Kapazitäten, Betriebsmittel oder auch Personal frühzeitig zu planen und rechtzeitig zur Verfügung zu stellen. Die Sicherstellung dieser Planungszyklen entscheidet im kurzfristigeren Bereich über die Fähigkeit, den Kunden stabil zu beliefern. Im Rahmen eines gut aufeinander abgestimmten „Sales and Operations Planning Process“ ist es MD ELEKTRONIK möglich, im Rahmen der nächsten 24 Monate Engpässe frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen zur Sicherstellung zu ergreifen. Der derzeit gut etablierte, globale Regelkreis ist ein komplexes Konstrukt aus gut verzahnten Prozessen, eigens entwickelten Software basierten Systemen und dem „Sales and Operations Manager“, der den fachbereichsübergreifenden Planungsprozess steuert, koordiniert, überwacht und stetig weiterentwickelt.

Die folgende Abbildung zeigt die etablierten Regelkreise, Planungsebenen sowie Planungshorizonte der etablierten Planungszyklen:  

Planungsebenen / Regelkreise Planungsebene Planungshorizont
Stufe 0
1 x / Jahr
Strategische Planung ≤ 10 Jahre
Stufe 1
2 x / Jahr
Strategische Planung ≤ 5 Jahre
Stufe 2
monatlich
Mittelfrist-Planung ≤ 24 Monate
Stufe 3
1 x / Tag
Feinplanung ≤ 10 Jahre

Wie MD ELEKTRONIK Versorgungslücken vermeidet, bevor diese entstehen

Niemand bei MD verfügt über prophetische Fähigkeiten, um die Zukunft vorherzusagen. Vielmehr basiert der Erfolg, neben einem systematischen Planungsansatz, auf einer konsequenten Ausrichtung des Unternehmens auf Flexibilität, um ein hohes Servicelevel erreichen zu können. In der komplexen und schnelllebigen Automobilbranche, in der die globalen Anforderungen an eine effiziente Lieferkette ständig steigen, bewegen sich die Unternehmen in einem Labyrinth aus Komplexität und Unvorhersehbarem. Wie eingangs im Beitrag erwähnt, können unvorhersehbare Ereignisse – wie kurzfristige Störungen in der Lieferkette, Force Majeure-Ereignisse, Rohstoffknappheit, technische Probleme oder Änderungen im Bordnetz – nicht vollständig durch eine stabile Planung abgedeckt werden. Zudem hat die zunehmende Globalisierung in der Automobilindustrie und ihrer Lieferketten in den letzten Jahren das Risiko kurzfristiger Ereignisse deutlich erhöht. Die Lieferketten sind hochsensibel und störanfällig. MD ELEKTRONIK setzt daher neben den etablierten Planungszyklen auf Flexibilität als Schlüsselstrategie.

Folgende Aspekte bilden zentrale Säulen zur Sicherstellung der Lieferkette

MD ELEKTRONIK ist es gelungen eine Strategie zu entwickeln, die es ermöglicht flexibel auf dynamische und unvorhersehbare Marktveränderungen zu reagieren. Diese Fähigkeit trägt entscheidend dazu bei, die Lieferkette bis zum Kunden zu stabilisieren und die Widerstandsfähigkeit der gesamten Supply Chain zu erhöhen. Die effektive Kombination aus transparenter Planung und gezielter Flexibilisierung positioniert MD als stabilen und krisenfesten Partner in einem sich ständig verändernden und herausfordernden Branchenumfeld.

Zusammenfassung und Fazit

In der zunehmend volatilen und schnelllebigen Automobilbranche ist die Absicherung der Lieferketten ein entscheidender Erfolgsfaktor für alle Beteiligten. Ohne eine effektive Absicherungsstrategie können Folgekosten und Qualitätsrisiken in der Supply Chain unkontrollierbar ansteigen. MD ELEKTRONIK hat eine zukunftsorientierte und systematische Planung im kurz-, mittel- und langfristigen Horizont implementiert, um Markttrends und Veränderungen im Bereich der Bordnetztechnologie frühzeitig zu erkennen und die Supply Chain entsprechend abzusichern.

Durch die Etablierung von prozess- und systemgestützten Regelkreisen zur Ermittlung globaler und regionaler Planzahlen wird das Unternehmen in die Lage versetzt, frühzeitig in Kapazitäten und Kompetenzen zu investieren, um Risiken zu minimieren und strategische Entscheidungen zu treffen.

Oberstes Ziel von MD ist es, als zuverlässiger Partner die langfristige Versorgung der Kunden sicherzustellen. In der komplexen Welt der Bordnetze, in der die globalen Anforderungen an eine funktionierende Supply Chain stetig steigen, setzt MD ELEKTRONIK neben Planung auf Flexibilität. Diese ermöglicht es, dargestellte Stärken zu nutzen und durch schnelle Umsetzung von Sicherungsmaßnahmen mögliche Versorgungslücken zu verhindern, bevor diese beim Kunden durchschlagen. Um wieder auf unsere Ausgangsfrage zurückzukommen, ob Lieferketten rein fiktiv oder realistisch abgesichert werden können, konnten wir aufzeigen, dass MD ELEKTRONIK die Fiktion zur Realität werden lässt.

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Kontakt

Anja Richter

Anja Richter, Director Business Development & Contract Management, startete ihre Karriere im Bereich der Produktionsplanung und -steuerung in der Lebensmittelindustrie, bevor ihr Weg sie vor 13 Jahren zu MD ELEKTRONIK und in die Automobilindustrie führte. Anjas Einstieg in die MD-Automotive-Welt begann im Bereich Operations (Order Processing), zwei Jahre später wechselte sie in die Vertriebsorganisation. In den Folgejahren vertiefte Anja ihre Expertenkenntnisse in verschiedenen operativen, strategischen und leitenden Funktionen im kaufmännischen und technischen Vertriebsbereich. Seit über vier Jahren ist sie nun als Director Business Development und Contract Management tätig. In ihrem Bereich verantwortet sie die Abteilungen Business Development & Contract Management, Sales Analytics, Project- & Program-Management Sales und insbesondere das globale Sales & Operations Planning. Ihre Mission ist es, durch Analyse, Planung, Prozessoptimierung und Digitalisierung Transparenz als Grundlage für nachhaltige Unternehmensentscheidungen zu schaffen und somit das weitere globale Unternehmenswachstum zu unterstützen.

Christoph Zauner

Christoph Zauner ist Manager im Technical Product Management bei MD. Sein Fokus liegt im Bereich automotive PCB-Steckverbinder und Elektronik-Komponenten. Seine langjährige Berufserfahrung in der Elektronik-Entwicklung zeichnen ihn für diesen Tätigkeitsbereich aus. Was ihn am meisten an seinem Job reizt: „Neue Produkte von Anfang an mitgestalten zu können ist ein besonderes Privileg. Der enge Kundenkontakt, die gemeinsame Arbeit in einem internationalen Team und die daraus resultierenden interkulturellen Erfahrungen machen die Aufgaben besonders interessant.“